Allgemeines zur Hotel-Keycard

Schlüssel oder Karte heißt die Frage, wenn es um Schließsysteme geht, und um es gleich vorweg zu nehmen: Immer häufiger fällt die Entscheidung zu Gunsten der Magnet- oder Chipkarte. Die Gründe dafür sind schnell gefunden: Eine Karte ist leichter zu handhaben und vielseitiger als ein Schlüssel. (auf diesen Punkt wird am Ende des Beitrags noch eingegangen) 

Eine Reihe von Firmen bieten Systeme an bei denen die dafür notwendigen Schlösser weitgehend Standartschlössern entsprechen, so dass kein zusätzlicher Aufwand für die Vorbereitung der Türen anfällt. 

Der Einsatz von Schlüsselkarten begann  unter Anwendung von Lochkarten (mechanische Systeme), die recht groß und somit noch recht unhandlich waren. Ein Schlüsselkartenset besteht aus zwei Plastiklochkarten, von denen eine dem Gast ausgehändigt wird und die andere, das genaue Gegenstück dieser Karte, im entsprechenden Türschloss plaziert werden muss. Dadurch ist das Hotelpersonal gezwungen, das Gegenstück einer jeden Lochkarte im entsprechenden Türschlossmechanismus der zur Schlüsselkarte gehörenden Hotelzimmertür einzubauen. Durch diese recht umständliche Prozedur verblieben die Gegenstücke oftmals solange im entsprechenden Türschloss, bis die Schlüsselkarte beschädigt oder versehentlich mitgenommen wurde. Trat dieser Umstand ein, so musste das Gegenstück eines "neuen Pärchens" gegen das alte ausgetauscht werden.

Später, in den 80ger Jahren, folgten bis auf Scheckkartengröße verkleinerte, elektronisch kodierbare Lochkartensysteme, die von der Rezeption aus für jeden Gast und dessen Aufenthaltsdauer individuell eingerichtet werden konnten. Hierbei werden Schlüsselkarte und entsprechendes Türschloss von der Rezeption aus elektronisch programmiert. Der mechanische Eingriff auf den Türschlossmechanismus entfiel fortan. Beide Lochkartensysteme findet man auch heute noch in vielen Hotels.

Die seit den 90ger Jahren wohl am häufigsten anzutreffende Generation der Hotelschlüsselkarten ist die Magnetstreifenkarten (elektronische Systeme). Das System arbeitet "offline", also ohne Verkabelung. Die handelsüblichen Magnetstreifenkarten werden an der Tür von einem Kartenleser identifiziert, der von einer Batterie betrieben wird (Lebensdauer je nach Nutzung 2 bis 6 Jahre). Die wiederverwendbare Karte ist individuell gestaltbar und wird im Voraus an einer einfachen Codierstation programmiert. 

                                                                     

Diese Schlüsselkarte wird einfach wie auf der Kartenrückseite vieler Karten beschrieben in einen Schlitz des Hotelzimmerschlosses eingeführt oder durch einen Schlitz gezogen und die Tür lässt sich danach öffnen. Die meisten Leser werden diese Technik von den Türschließsystemen bei ihrer oder anderen Banken kennen. Auch hier muss man um in Vorraum einiger Banken nach Geschäftsschluss zu gelangen (z.B. um den Geldautomaten zu erreichen) mit seiner Kreditkarte eine vergleichbare Tätigkeit ausführen.

Der weltgrößte Hersteller dieser, aber auch der mechanischen und elektronischen Lochkartensysteme, ist wohl die norwegische Firma VingCard. Aber auch die Firmen Yaletronics, Saflok, KustomKey, TimeLox, Messerschmitt und Pegula sind Anbieter dieser Hotelsicherheitssysteme.

Seit kurzer Zeit bin ich auch im Besitz einiger Hotel-Keycards die mit einem Chip (Smart Card) wie bei einer Telefonkarte bzw. Geldkarte versehen sind. Auch bei dieser Technologie ist eine Vernetzung der Minirechner in den einzelnen Schlössern mit der Hotelsoftware zwar möglich, aber nicht unbedingt nötig, so dass sich der Aufwand für eine Nachrüstung in Grenzen hält.

Mit der sogenannten Transponderkarte hält ein „neues“ Kartensystem in den Hotels Einzug. Diese Technologie arbeitet berührungslos. Mit dem Einsatz der Transponder-Technik wird die Handhabung der Karte beim Öffnen der Zimmertür noch einfacher, weil es kein "Einstecken" oder "Durchziehen" (muss dem Gast häufig erst erklärt werden) mehr gibt: Die Karte in die Nähe des Türschlosses halten genügt, und die Tür lässt sich öffnen. Wird der auf der Karte programmierte Transponder in einer Entfernung von wenigen Zentimetern an der Leseeinheit des Türschlosses vorbeigeführt, gibt das integrierte Relais den Türöffner für eine kurze Zeitspanne frei und die Tür kann geöffnet werden. Dieser Transponder-Technologie muß nicht zwingend in einer Keycard untergebracht sein, wie Sie in meiner Kategorie "Kurioses" sehen können, nutzen einige Hotels auch sogenannte Key-Watches oder Zutrittchips.

mech. Lochkarte    elektr. Lochkarte (klein)    elektr. Lochkarte (groß)    Magnetstreifenkarte   Smart Card   Transponderkarte    

 

Vorteile der Schlüsselkarte gegenüber eines herkömmlichen Schlüssels:

Der wesentliche Vorteil der Hotel-Keycard liegt darin, dass der erhebliche Kostenaufwand für die Nachbeschaffung eines „versehentlich“ durch einen Hotelgast mitgenommenen Schlüssels entfällt.

Da in der Regel nach dem Verlust eines Schlüssels das Türschloss nie ausgetauscht wird, birgt der vermeidlich abhanden gekommene Schlüssel für den Gast  ein Sicherheitsrisiko. Eine neu programmierte Schlüsselkarte und entsprechendes Türschloss  ist vergleichbar mit einem frisch eingebautem Schloss und bedingt somit eine höhere Sicherheit für den Gast.

Die Schlüsselkarten sind bequem einzustecken und können vom Hotelgast mitgeführt werden.

Elektronische Magnetstreifen-Schlüsselkarten können z.B. für den Zeitraum der Hotelbuchung mit nachstehenden Daten über den Magnetstreifen gespeichert werden:

·      Zugangsberechtigung für ein bestimmtes Zimmer, den dazugehörigen Safe,  für einen festgelegten Zeitraum

·      Zugangsberechtigung für die Hoteleingangstür,  das Parkhaus, Wellness-Einrichtungen, o.ä.

·      Freigabe des Stroms / Zimmerbeleuchtung etc.

·      Kreditkarte für die Inanspruchnahme von Leistungen des Hotels

·      Aber nicht nur im Hotel wächst die Freiheit des Gastes: Vernetzungen mit anderen Freizeiteinrichtungen zum Beispiel von Kommunen oder Fremdenverkehrsverbänden, mit Unternehmen im öffentlichen Personennahverkehr, Parkhäusern oder Skiliften sind denkbar.

Die Schlüsselkarte ist somit multifunktionell einsetzbar und damit eine wesentliche Vereinfachung für das Hotel, aber auch für den Hotelgast.


schreibt mir mal...